Die Patenschaft mit der Stadt Spalene Porici, Tschechien besteht seit dem 16.09.2012.

Festlich war der äußere Rahmen im Konzertsaal des Schlosses, als am Sonntag, 16.09.2012 Bürgermeister Max Völkl und Bürgermeister Pavel Cizek kurz nach 14 Uhr in Anwesenheit von Vertretern beider Kommunen einen Vereinbarungsvertrag unterzeichneten. Büroleiterin Monika Rojova fungierte als Übersetzerin.

Hinter den Tännesbergern lag eine Strecke von 120 Kilometern. Nach 90 Minuten erreichten sie mit einem Bus mit Chaffeuer Christian die Kleinstadt, Träger des Titels „Historische Stadt des Jahres 2003“, mit rund 2500 Einwohnern südlich von Pilsen. Urkundlich wurde der Ort im Jahre 1239 zum ersten Mal erwähnt. Einen schweren Eingriff in die Entwicklung dieser Gegend bedeuteten die Hussitenkriege im 15.Jahrhundert, vor allem aber der Dreißigjährige Krieg im 17.Jahrhundert, als Porici völlig abbrannte. „Spalene“ steht für „abgebrannt“. Seitdem besitzt Porici dieses Beiwort.

Die ersten Kontakte zu Spalene Porici stellte vor fünf Jahren Toni Wolf her. Gegenbesuche in den folgenden Jahren zeigten, dass man einiges gemeinsam habe und es weiterverfolgen könne, worauf Bürgermeister Völkl in seiner Begrüßung hinwies. Ein Beispiel dafür ist das Umweltschutzzentrum des tschechischen Naturschutzverbandes mit einer Auffangstation für verletzte Tiere. Vorbildcharakter hat auch die kirchliche Fachoberschule mit den Fachrichtungen Natur- und Umweltschutz im Schloss. Außerdem lässt sich auch die Beheizung von Schulen und Wohnungen mit der Erdkernenergie mittels einer Wärmepumpe anführen.

Sehr freundlich und herzlich war die Begrüßung von Bürgermeister Pavel Cizek. Er freue sich auf die künftige Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Schulen. Bürgermeister Max Völkl sprach einige Aktivitäten der Marktgemeinde Tännesberg auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes an. Für die Völkerverständigung seien vor allem Kontakte unter kleineren Gemeinden wichtig, betonte er. Beide Bürgermeister demonstrierten Einigkeit und den festen Willen für eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft, ehe sie mit ihrer Unterschrift den Vereinbarungsvertrag besiegelten, ausgefertigt in Deutsch und Tschechisch.

Im Wortlaut steht dort, dass diese Patenschaft ein Weg sein soll, auf dem sich die Bevölkerung und die einzelnen Gemeinschaften mit einem ehrlichen Willen entgegenkommen, einander kennen und verstehen lernen. Angestrebt wird eine gegenseitige Zusammenarbeit in den verschiedenen Lebensbereichen mit neuen Möglichkeiten der Weiterentwicklung und eine Bereicherung der Bevölkerung durch neue Erfahrungen und gemeinsame Erlebnisse.

Beide Seien wünschten sich, dass sie in den neuen Beziehungen einen Beitrag für eine glückliche Zukunft in einem neuen vereinten Europa leisten können. Mit einem Glas Wein stießen alle darauf an.

Eine große Hilfe beim anschließenden lockeren Meinungsaustausch war Monika Rojova mit ihren guten Deutsch- und zweiter Bürgermeister Hans-Peter Klünner mit seinen guten Tschechischkenntnissen. Mit der Kommunalwahl in beiden Orten im Jahr 2014 entdeckte man eine erste Gemeinsamkeit, bei uns für sechs und in Tschechien nur für vier Jahre. Gemeinderat Stefan Bösl brachte es auf den Punkt: „Mich freut es, dass wir zusammengekommen sind."

Text: Erich Spickenreither

Die Patenschaft mit der Gemeinde Kirchlengern besteht seit dem 23. Oktober 1982.

http://www.kirchlengern.de

Die Patenschaft mit der 1. Kompanie des Panzergrenadierbataillons in Oberviechtach besteht seit dem 20.Juli 1984.