Leitfaden für biologische Vielfalt in Kommunen!
Kommunaler Leitfaden Biodiversität für kleine und mittlere Kommunen am Beispiel der ersten deutschen Biodiversitätsgemeinde Tännesberg ist fertig – Naturschutzverbände, Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald und Bayerischer Gemeindetag empfehlen die Broschüre oder jetzt auch als Internetseite verfügbar.
Die Gemeinde Tännesberg – mit ca. 1.500 Einwohnern im Landkreis Neustadt an der Waldnaab im Osten Bayerns gelegen – ist seit 2014 die erste Biodiversitätsgemeinde Deutschlands. Damit ist Tännesberg ein herausragendes Biodiversitätsprojekt in Bayern und soll helfen, die Bayerische Biodiversitätsstrategie umzusetzen. Das Projekt ist die Fortsetzung eines bereits seit über 20 Jahren laufenden Prozesses, der in der Kommune kontinuierlich die biologische Vielfalt zu erhalten und zu verbessern sucht. Aus den Erfahrungen dieser langjährigen Arbeit hat man nun einen „Leitfaden Biodiversität“ für kleine und mittlere Kommunen konzipiert, der interessierten Gemeinden eine gute Hilfestellung zur lebenswerten Gestaltung ihrer Heimat gibt. Der Leitfaden zeigt auf, welchen Nutzen eine Kommune haben kann, wenn sie sich gezielt dem Erhalt der biologischen Vielfalt widmet. Das Spektrum reicht hier von Kostenersparnissen über die Verbesserung der Lebensqualität bis hin zur besseren Positionierung und zahlreichen weiteren positiven Effekten. Vermittelt werden Strategien, um die konzeptionell formulierten Ziele zu erreichen, sowie Maßnahmentipps, die anhand konkreter Beispiele aus der Praxis erläutert werden. „Wir wollen ein Vorbild für andere Kommunen sein,“ sagt Bürgermeister Max Völkl. „Wir haben sehr von diesem Weg profitiert und wollen unsere Erfahrungen nun weitergeben. Das ist uns ein großes Anliegen“, so Völkl weiter.
Das Projekt wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds und unterstützt von der Regierung der Oberpfalz. Träger sind - neben dem Markt Tännesberg - der Landesbund für Vogelschutz e.V., der Bund Naturschutz in Bayern e.V., die Wildland-Stiftung Bayern und der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald. Die Träger übernehmen die Kofinanzierung und engagieren sich mit Rat und Tat bei allen Umsetzungsmaßnahmen.
Der Bayerische Naturschutzfonds und alle beteiligten Träger dokumentieren in diesem Leitfaden die Ergebnisse und Erfahrungen der bisherigen Arbeit, um viele weitere Kommunen unterstützen zu können. In Partnerschaft mit dem Bayerischen Gemeindetag wurde jetzt die Printfassung des fertigen Leitfadens an alle bayerischen Gemeinden verschickt. Noch im Herbst geht dann die Online-Variante des Kommunalen Leitfadens im Internet an den Start. Dort werden noch viel ausführlicher als in der kompakten Druckfassung Beispiele und Zusatzinformationen angeboten. Die Internetseite www.kommunale-biodiversitaet.de wird dynamisch angelegt sein, damit dort in Zukunft weitere Beispiele, Erfahrungen und Informationen einfließen können.
Naturvielfalt, attraktive Landschaft, schonender Umgang mit den Ressourcen Boden, Luft und Wasser, naturnahe Landnutzung - flankiert durch die Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte - Erlebnis und Freizeitangebote, Tourismus und Lebensqualität für die Bürger, alles das sind starke Trends und entscheidende Triebfedern in der kommunalen Entwicklung kleinerer und mittlerer Kommunen im ländlichen Raum. Der Leitfaden „Kommunale Biodiversität“ wird daher ein wichtiges Medium der Kommunalentwicklung sein. Und er ist praktisch! Nicht nur weil er auf konkreten Beispielen und Erfahrungen beruht, sondern auch weil er die nötigen Tipps und Informationen kompakt und übersichtlich anbietet. Der Bayerische Gemeindetag, sowie die Träger und Unterstützer der ersten deutschen Biodiversitätsgemeinde Tännesberg wünschen viel Spaß beim Lesen des Leitfadens und hoffen auf reges Interesse.